Donnerstag, 26. Mai 2016

07 - die Wolga entlang Dubovka, Kamysin, Saratow, Engels,Gagarins Landeplatz in der Steppe, Marks, Balakovo


immer noch 21. Mai 2016, Sonnabend
Wir fahren weiter die Wolga entlang nach Norden. In Dubovka, einem alten Kosakendorf, jetzt Rajonhauptstadt, stehen wir auf einem Asphaltplatz an der Wolga.
Sektabendbrot

Ufer - Superspielplatz


Ganz typisch für Russland: die Gasleitungen sind oberirdisch verbaut und sorgen für warme Häuser

22. Mai 2016, Sonntag
Weiter bis nach Kamysin, der nächsten Rajonhauptstadt. Die Straße R228 geht wieder schnurgerade aus, der Blick geht weit, den Horizont verstellt nichts, russische Weite. Es lässt sich gut fahren.
Zwischenhalt an einem Wolgazufluss


Wir wollten natürlich an der Wolga stehen und hatten uns per Google-Sattelitenbild einen Platz ausgesucht. Den Platz gibt es, der Weg dahin eine Katastrophe. Wir geben auf. An einem Hotel finden wir den Wolgablick. Im Ort essen, eine Offenbarung. Man glaubt es nicht, überall wo wir bisher essen waren: die Portionen nicht zu groß, aber im Geschmack große Klasse. Hier kochen richtig gute Köche!

23. Mai 2016, Montag
Der morgendliche Stadtspaziergang präsentiert uns viele Steinhäuser mit architektonischen Verzierungen. Wenn die mal alle saniert werden, dann ist das eine wunderhübsche Stadt mit historischer Bausubstanz. Bis dahin ist aber noch die Stadtentwässerung mit Straßengrundinstandsetzung dran. Es fällt schwer zu glauben, dass das in einer absehbaren Zeit passieren kann.


Weiter nach Saratow. Wieder per Satellitenkarte einen Platz an der Wolga ausgesucht. Der stellt sich ebenfalls als nicht anfahrbar in einem Fabrikabbruchgebiet heraus. Am besten an einem Hotel wie gestern. Das Hotel finden wir am Wolgaflusshafen, der dazugehörige Parkplatz entspricht nicht unseren Vorstellungen. Kurzer Spaziergang über die Flusspromenade, dann suchen wir eben auf der anderen Wolgaseite in Engels eine Übernachtungsplatz. Durch dichten Verkehr und dann durch Wasserpfützen auf Nebenstraßen-Buckelpisten. Jetzt stehen wir vor dem Vereinsgelände eines Jugendsportvereins. Mit zwei Wohnmobilen in diesen Chaosstädten einen akzeptablen Stellplatz zu finden ist nicht möglich. Nach drei Wochen zusammenfahren ist eine Trennung nötig. Wir, Petra und ich, suchen noch den Parkplatz am Stadtstrand. Mücken und schön ist was anderes. Zurück nach Saratow zum öffentlichen Hotelparkplatz. Christina und Uli fahren weiter in Richtung Norden.
Per Telefon sind wir gegenseitig erreichbar.
Saratow

Brücke nach Engels am Abend

Einiges zu unsichtbaren Helfern.
Helfer Nummer eins ist Shenja German in Tschaikowski. Wir haben seine Telefonnummer. Wenn mal irgendwas nicht läuft wie es soll, dann haben wir einen tollen Ansprechpartner. Das gibt uns eine beruhigende Sicherheit.

Hier etwas E-Mail Kommunikation:
Danke Shenja,
schön geschrieben, wenn ich alles richtig verstanden habe. Den Link und deine / unsere E-Mail-Kommunikation möchte beim nächsten Blog mit einfügen. Ist das ok? Liebe Grüße aus Liski
Dieter

Hier auch ein Link fuer euch auf der Internetseite des Buergermeisters und Stadtverwaltung Tschaikowski
http://www.chaikovskiy.ru/news/international_cooperation/avtoprobeg_noyshtrelits_chaykovskiy_noyshtrelits/ 

Helfer Nummer zwei sind Achim und Heide aus Wolgograd/Aue (die Veilchen - Erzgebirge Aue - sind in die zweite Bundesliga aufgestiegen, war einer der ersten Sätze, die wir von Achim gehört haben). Auch hier das Versprechen, wenn´s mal irgendwann hackt, ein Anruf genügt.


Auch hier etwas aus den E-Mails:
Lieber Dieter, liebe Petra, liebe Besatzung des Zweitwagens,
danke für die netten Zeilen, die ihr im Blog für uns verwendet habt. Eine Ehre der besonderen Art :-)
Wir wünschen euch weiterhin gute Fahrt und solche persönlichen Empfindungen, wie ihr sie beschreibt. Besonders gefiel uns der Hinweis auf die (jetzt mit meinen Worten:) "freiheitlich demokratische unzensierte sozialstaatliche, dem Frieden und der Freiheit ALLER verpflichtete, Berichterstattung in Deutschland - über alles (hinweg)...
Wie ist die Reiseroute? Falls ihr irgendwelche kleinen Tipps für Saratov, Samara, vielleicht Kazan (Superstadt!) haben wollt - gern. Wir kennen sie gut, diese Wolgastädte und ihre kleinen Geheimnisse. 
Schönes Wetter und keinen Unfall. Toi, toi, toi.
Achim und Heide

24. Mai 2016, Dienstag
Saratow Innenstadt, ist doch schön. Gestern beim Suchen im Nieselregen war unser Eindruck ein anderer. Kirow-Straße, die ehemalige Deutsche Straße, als Fußgängerzone gestaltet. Die Markthalle gefällt uns sehr. Wir müssen süß-saure Spezialitäten erst verkosten und dann kaufen, köstlich! In die Uljanowskstraße, hier war einst das Wohnhaus von Lenins Eltern. Danach zum Gagarin-Museum. Auch hier gehen wir nicht rein, von außen ansehen reicht uns.
Russ. orthodoxe Kirche in Saratow


Beginn der Fußgängerzone

In der Fußgängerzone - Sanierungsbedarf ist erkennbar

Kontrast Fassade und Hinterhof

In einer kleinen Konditorei da saßen wir zwei



Portal der Markthalle

Fester Zirkus

In der Markthalle



Haus in dem Familie Uljanow wohnte

Philharmonie
Juri Gagarin ist an der Fliegerschule von Saratow ausgebildet worden und landete bei der Rückkehr aus dem Weltraum auf der anderen Wolgaseite in der Steppe. Dort müssen wir als Nächstes hin. Smelovska in unsere Superklara eingeben. Sie errechnet den aus ihrer Sicht optimalen Weg und führt uns in der 200 000 Einwohnerstadt Engels durch Straßen, die noch nie ein Wohnmobil gesehen haben. Die tiefen mit Wasser gefüllten Löcher sind eine Qual für unser Auto. In Zukunft werden wir die Nebenstraßen meiden, auch wenn Klara anderer Meinung ist, und nach Wegweisern auf den größeren Straßen fahren.




Das Denkmal auf dem Gagarinfeld gefällt uns. Unvorstellbar, dass in dieser Kugel ( 2,30m Durchmesser, 2,46t Masse, eine 18cm dicke Asbestschicht bildete das/den Hitzeschild. Die Deutschlehrer können ja mal den Unterschied zwischen das Schild und der Schild erklären. ) ein Mensch für 108 Minuten einmal um die Erde gerast ist. Das ist der Ritt in der Kanonenkugel. In 7 km Höhe wurde Gagarin mit dem Schleudersitz rauskatapultiert. Bewunderung vor diesem Mut, nicht nur von Gagarin, sondern auch der Konstrukteure und Verantwortlichen. Unter den Porträts von Kosmonauten auch das von Wladimir Komarow. Unsere, meine Schule hieß so. Erinnerungen an die Begegnung unsrer Klassen mit Siegmund Jähn in Berlin. Hier in der russischen Steppe denke ich an meine ehemalige Schule!
Übrigens, was Steppe ist, wissen wir immer noch nicht. Hier waren bestellte Felder und ein mit Bäumen bewachsener Bachlauf drum rum.

25. Mai 2016, Mittwoch
Über Engels nach Marks.
Wer mehr über das Wolgadeutsche Gebiet erfahren möchte, dem kann ich den folgenden Link empfehlen. Für den Inhalt bin ich nicht verantwortlich. Dazu hab ich viel zu wenig Ahnung. Interessant ist es allemal. Der Link macht sich nicht selber auf. Über markieren, kopieren kann er aber in die Adresszeile eingegeben werden.

http://wolgadeutsche.net/lexikon/_Wolgagebiet_de.htm

Engels ist nur chaotisch, riesigen Pfützen, es hatte am Tag vorher geregnet.
Aber, hier laufen alle Schüler festlich, mit Schärpe und Schlips, gekleidet rum. Von der Straße aus sehen wir einen Fahnenappel, was ist los. In Marks dasselbe, festlich gekleidete Schüler strömen nach Hause und beleben die Stadt. Die Ferien haben heute begonnen. Bis zum 1. September!!! Das ist schon eine lange Zeit.
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Marks, die zentrale Ecke







Gegenüber der Kirche
Als wir in der Markthalle von Marks bei einem aserbaidschanischen Händler einkaufen kommt ein Anruf von Christina und Uli rein. "Wir stehen in Balakovo schön an einer Gaststätte direkt an der Wolga neben einem Badestrand." Genau das haben wir so lange schon gesucht. Nichts wie hin. In Balakovo irren wir trotz Telefonanweisung eine Stunde umher. Die Karte von Herrn Google kennt die neue Brücke noch nicht! Da sind Missverständnisse eine Selbstverständlichkeit.
Freude übers Wiedersehen. Zum Schluss landen wir natürlich in der Gaststätte und es schmeckt - lecker!

26.Mai 2016, Donnerstag
Baden in der Wolga, das erfrischt und kühlt ab, ansonsten strahlende Sonne bei 30°C. Zeit zum Posten. Heute werden wir hier noch übernachten und uns so wenig wie möglich bewegen.
Balakovo, laut Wikipedia 200 000 Einwohner, Stahlwerk, Industriestandort, vier Reaktoren im Kernkraftwerk, dummer Witz: Partnerstadt von Stralsund.

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