10. Mai 2016, Dienstag
Kurz bevor wir vom Campingplatz
abfahren kommen wir mit einem Weltreisepärchen ins Gespräch. Seit
einem halben Jahr sind sie mit einem Riesenwohnmobil unterwegs. Wer
will kann ihre Reise unter "travelnotes360.com"
nachvollziehen. Sehr sympathische junge Leute, wir wünschen alles
Gute bei der Reise um die Welt. Klasse, was für Möglichkeiten die
Jugend heute hat.
Ja und jetzt los zum Roten Platz. Die
Straßen sind gut zu fahren. Das Superhandy Klara findet sauber den
Weg dorthin und dann stehen wir mit unseren beiden Wohnmobilen wie
zur Parade auf dem Roten Platz vor der Basilikus-Kathedrale. Ein
richtig gutes Gefühl!
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| Wohnmobilparade auf dem Roten Platz |
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| Die Frau weist Petra darauf hin, dass dies kein Parkplatz ist |
Mit unserem Zweier -
Paradezug verlassen wir Moskau in Richtung Süden.
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| Sie sind überall, auf der Erde, auf der Erde, soll McDo sein! |
Über Serpuchov
fahren wir nach Tarusa in ein wichtiges russisches Kulturzentrum, das
wegen seiner schönen Lage am hohen Ufer der Oka immer wieder
Künstler, Dichter und Schriftsteller angezogen hat. So steht es bei
Wikipedia. Die Lage am Zusammenfluss von Tarusa und Oka ist wirklich
schön. Das Ortszentrum wird gerade als verkehrsberuhigte
Fußgängerzone umgestaltet. Man stellt sich auf mehr Touristen ein.
Wir stehen gut am Wiesenufer zwischen Anglern, die zu jeder Tageszeit
Fische aus der Oka ziehen. Idyllisch.
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| Links die Tarusa, rechts die Oka |
11. Mai 2016, Mittwoch
Bei der Runterfahrt auf die
Flusswiese ging es ziemlich steil herab. Das dürfte zu einem Problem
beim Wegfahren werden. Beim Spaziergang durch das Städtchen und die
nähere Umgebung finden wir einen aus unserer Sicht befahrbaren Weg.
An der Schule stehen die Raucherinnen, versteckt hinter einem
Schuppen und gehen ihrer verbotenen Tätigkeit nach. Einige Jungen
sind auch dabei. Sie meinen, die Lehrer wüßten das nicht! Wie sich
alles gleicht! Ansonsten Ruhe nach mehr als 2000km Fahrt und vielen
tollen Eindrücken.
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| Inspizieren des Weges für morgen |
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| Die Fahrrinne wird ausgebaggert |
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| Die Oka |
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| Die Petra an der Oka |
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| An der geweihten Quelle, hier nehmen wir morgen Wasser |
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| Raucherecke |
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| Fußgängerzone |
12. Mai 2016, Donnerstag
Frühstück auf der Wiese, Sonne, Ruhe
und den Anglern zusehen. Zusammenpacken, los fahren, wir sind immer
noch unten auf der Wiese! Wir fahren 3 Minuten später ab. Vorne
sehen wir ein Wohnmobil ziemlich schief auf dem Weg stehen.
Zwei Stunden länger dauert die
Abreise. An einer Stelle des ausgefahrenen Weges ist der Untergrund
nicht vorhersehbar aufgeweicht. Uli bleibt mit seinem
Wohnmobil stecken. Es geht nicht vor und nicht zurück. Plaste ist
auch schon gesplittert. Schei..!
Wir kommen wir hier raus???? Christina
geht hoch zu den Bauarbeitern in der Fußgängerzone und kommt mit
einem Bauarbeiter und einem Traktor zurück. "Uli ich hol dich
mit nem Traktor ab" fällt mir da nur ein. Ganz so lustig war es
nicht. Es gelingt das Womo rückwärts raus zuziehen. Mit eigener
Motorkraft schafft es Uli nach mit mehreren Anläufen hoch. Einfache,
wirkungsvolle, unkomplizierte Hilfe! Das ist wiederum das Schöne an
dieser blöden Sch...-Situation.
Auch wir brauchen mehrere Anläufe um
hoch ans russische Straßennetz zu kommen.
Wir haben wegen der ganzen Aufregung keine Bilder von der Rettung des Wohnmobils gemacht.
Unser heutiges Tagesziel waren die
Klöster in Zadonsk. So weit werden wir nicht kommen. Also später
unerwegs einen Schlafplatz suchen.
In Tula, mindestens der Kreml scheint
sehr sehenswert zu sein, bei Globus einkaufen. Das ist riesiger
Einkaufsmarkt mit 62 Kassen und einem tollen Angebot. Uli bringt mich
auf die Idee die Kassen zu fotografieren. Anschließend kommt ein
Wachmann und klärt mich auf, das hier nicht fotografiert werden
darf. Dann lösche ich das Foto eben und nehme später das Handy. Das
habe ich dann auch gemacht. Ob ich das Foto hier rein stelle weiß
ich jetzt beim Schreiben nicht. Der Aufwand könnte zu groß sein.
Hier nicht fotografieren zu dürfen ist eigentlich Quatsch. Es ist
sehr aufgeräumt, sehr sauber, sehr zeigenswert, nichts was man
geheimhalten muss. Eine bessere Werbung für die Firma ist nicht
denkbar.
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| Vor Globus in Tula |
In Bogorodinsk ist unser heutiger
Übernachtungsplatz am Stadion.
13. Mai 2016, Freitag
Neben uns befindet sich ein
Park, der mit Mitteln der russischen Denkmalpflege saniert wird. Über
Jahrzehnte vernachlässigt. Jetzt werden die Sichtachsen und das
Wegenetz wieder hergestellt. Man besinnt sich wieder auf die eigene
russische Vergangenheit.
Morgenspaziergang durch das
Parkgelände. Als ich am Schloss fotografieren will kommt ein
Aufpasser und bedeutet, das das nicht erwünscht ist. Ok, hier sieht
man Schäden, aber man sieht auch, dass sich Staat und Gesellschaft
um das kulturelle Erbe kümmern. Eigentlich sollten die Russen stoltz
darauf sein. Das ist doch kein Geheimnis sondern die "positive
Veränderungstat" ist jeder Ehre wert! Ich akzeptiere das
Fotografierverbot und nehme auch später nicht das Handy. Das wird
hier später Mal ein ansehenswertes Ensemble.
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| Bogogrodinzk Schloss |
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| Der Bursche ist vor 200 Jahren 96 Jahre alt geworden |
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| Na, das erinnert doch stark an den Neustrelitzer Schlossgarten |
Weiter nach Zadonsk - sa
Donom = hinter dem Don. Unsere erste Stadt am Don. Rund 10 000
Einwohner, mit einem Mönchskloster von 1610. In den 1920er Jahren
wurde das Kloster von den sowjetischen Behörden geschlossen. 1990
erfolgte die Rückgabe des Klosters an die Kirche und die
Wladimir-Kathedrale wurde neu geweiht. Na klar alles ansehen und vor
allem fotografieren. Petra und Christina durften sich mit
Tischtüchern verkleiden und so durch den Klosterkomplex laufen.
Besser hätte es ohne die Tischtücher ausgesehen. Weiter zum
nächsten Kloster und dann zur dritten Kirche, diesmal als roter
Backsteinbau.
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| Im Wladimir-Kloster |
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| Lenin und das zweite Kloster in Zadonsk |
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| Das ist einfach von allen Seiten nur schön |
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| Russisch-orthodoxe Backsteinkirche, innen wird noch saniert. |
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| Die Stillen am Don |
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| Jetzt ist es wirklich still am Don |
Am Don, am wirklich stillen
Don finden wir an der russischen Wasserwacht einen sehr schönen
Stellplatz für die Nacht. Der Don fließt majestätisch, ruhig
dahin. Keine Stromschnellen stören die Oberfläche. Eben alles
still. Seine Majestät der stille Don, ein, wie ich es empfinde,
Wiesenfluss - rechts und links saftig grüne Wiesen, keine Steine
stören das Dahinströmen. Schön! Jetzt verstehe ich den Buchtitel:
"Der stille Don", den stören die ganze Menscheit und seine
Liebesgeschichten herzlich wenig: Ihr seid so klein - Menschlein, mit
euren Problemen. Gehöre ich/wir auch dazu?
14. Mai 2016,
Sonnabend
Gestern hatte Uli den Flitz,
man könnte doch nach Rostow am Don, unten am Asowschen Meer fahren,
soweit ist das doch nicht. Ja warum eigentlich nicht? Da ist übrigens
auch das Wetter besser. Hier gibt es als nächstes Regen. Gesagt,
überlegt, getan! 1000 km mehr, na klar?! Eine Bedingung: für meinen
Kumpel Uli, den leidenschftlichen Russischlehrer aus Neustrelitz /
Ammelsheim muss ich noch das Mädcheninternat seines
Auslandssemesters in Woronesch von 19hundertund fotografieren. Hin
zur Friedrich - Engels - Sraße 14 in Woronesch. Es regnet, es ist
starker Verkehr. An der Nummer 52 finden wir eine Parkmöglichkeit.
Der Rest der Bande muss stehen bleiben. Ich marschiere mit meinem
Superhandy durch den Regen und finde nach langem Regenlaufen die Nr.
14. Uli, ich hoffe die Bilder sagen dir noch was. Es hat sich
wahrscheinlich viel verändert.
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| Das ist die Nummer 14 heute! Gibts da Parallelen? |
Im Regen zurück. Schade, Woronesch
wäre bestimmt eine Besichtigung wert.
Übrigens, vorher, kurz vor
Woronesch, waren wir noch in einem riesengroßen Einkaufszentrum mit
Auchan, Mediamarkt, Decathlon usw....
Unser Fernziel ist jetzt das
Asowsche Meer, unser Nahziel soll ein Nationalpark ungefähr 120
südlich von Woronesch sein. Adresse eingeben, hinfahren. Unser Klara
ist so klug, dass sie uns auf dem kürzesten Weg hinbringen will. An
einer Fabrik und einer ungefähr 1,60m hohen / tiefen
Bahnunterführung ist für uns Schluss. Ein Lada kommt uns entgegen,
wir haben das "Verkleinerungsgerät auf Ladahöhe" nicht
mit. Das Nationalparkdorf ist gestrichen. Liski, die Rajonhauptstadt
ist unser neues Ziel. In der Nähe von Polizei und Kathedrale mit
wunderschönen Zwiebeltürmchen werden wir die Nacht verbringen.
Vorher noch in die nebei liegende Gaststätte mit super Essen, das
Dunkelbier hat auch super geschmeckt! ( Latitude: 50,978198
Longitude: 39,505324). Gute Nacht Freunde! Morgen noch die Bilder und
dann habt ihr wieder was zum Schmunzeln. (14.05.2016; 21:53Uhr)






































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