Sonntag, 10. Juli 2016

17-Technisches Wunderwerk: Oberländer Kanal, hoch zur Ostsee und dann nach Hause

4. Juli 2016, Montag
Fahrtag: Augustow bis zum Oberländer Kanal
Nach dem Morgenbad im wunderbar klaren See
Marina in Augustow, ganz weit rechts in Polen


geht es zum Oberländer Kanal. Hier waren wir schon vor 12 Jahren und waren schon damals begeistert von der Idee und der Ausführung. Über den Oberländer Kanal wird die Ostsee mit dem Binnenland auf dem Wasserweg verbunden.
Oben die Ostsee, wir sind bei"rot"

Der Höhenunterschied von knapp 100m wurde hier nicht mit Schleusen, sondern mit geneigten Ebenen, auf denen, auf Schienen laufende, Wagen die Boote transportieren, realisiert.

Der Antrieb der Schienenwagen erfolgt im Wesentlichen mit Wasserkraft. Die Technik ist robust, Seile, Maschinenhäuser und riesige Zahnräder. Ein Wunderwerk der Technik, erinnert auch ein etwas an Jules Verne. Der Oberländer Kanal ist in den letzten Jahren mit massiver EU-Hilfe saniert worden. Wir befinden uns hier in Polen, Geld aus Brüssel ja, aber ansonsten ... !

Geneigte Ebene und unteres Becken

Oberes Becken mit Umlenkrollen

Maschinenhaus mit Wasserrad

Beeindruckend diese Umlenkrollen, die Seile führen nach links über den Weg zum Maschinenhaus. Sie kommen von unten aus dem Wasser.

Keine Parade auf dem Roten Platz, auch keine Wohnmobilparade dort, aber eine rote Zahnradparade auf dem Platz vorm Maschinenhaus.

Leerer Transportwagen.

5. Juli 2016, Dienstag
Bei Frühstücken im Wohnmobil werden wir angesprochen: um 8.30 Uhr könnten wir vier geneigte Ebenen nach unten fahren und werden mit dem Auto wieder nach oben gebracht. Eine zweite Variante wäre um 10.30 Uhr nach unten fahren und drei Stunden später mit dem Schiff hier oben wieder anlanden. Wir entscheiden uns für die zweite Uhrzeit. Da können wir in Ruhe zu Ende frühstücken.
Es hat alles geklappt und es war top. 110 Zloty, das sind rund 25 Euro pro Person, das ist schon Geld, ist es aber auch wert.
Am Morgen, oben bei uns in Buczyniec





Wir steigen unten bei Jelenie aufs Boot und oben in Buczyniec, dort wo unser Womo steht runter vom Boot.


Wir sind drin


Wege übers Land

Eintauchen oben

Wasserüberlauf

Bootstreffen


Und weg sind sie.

Ein Bild für Physiklehrer und Ingenieure: geneigte Ebene, übergroße Rollen und lange Seile.

Kann man sich immer wieder ansehen, überwältigend!

Nach diesem Erlebnis liegen noch einige Stunden Fahrt vor uns. Wir wollen nach Rewal an der polnischen Ostsee, unserem Lieblingscampingplatz Kliff. Stau und stockender Verkehr um Danzig. Es zieht sich hin. Wir übernachten in Trepow an der Roga, rund 20 km vor Rewal.

6. Juli 2016, Mittwoch
Zum "Kemping Kliff" in Rewal. Stürmisches Wetter. Ich entsorge den irgendwo eingefangenen Magen-Darm-Virus und schlafe mich gesund. Petra geht in die Stadt und genießt Sommerferienfeeling. Wir lieben das quirlige Rewal.

7. Juli 2016, Donnerstag
Das Virus verabschiedet sich im Laufe des Tages von mir und die Welt wird langsam wieder freundlich.
Es kommt der nächste unfreundliche Akt: Fußball Deutschland gegen Frankreich mit 0:2. Deutschland hätte heute noch stundenlang spielen können, ohne Tor. Es ist nur ein Spiel.

8. Juli 2016, Freitag
Nach Hause.
Ist das ein Gefühl ins blühende, aufgeräumte Neustrelitz zu kommen. Wir leben hier wie im Paradies. Das wird einem erst bewußt, wenn man weg war.

Sonntag, 3. Juli 2016

16-Das Bernsteinzimmer-fotografieren verboten, ich hab eins! Hansestadt Nowgorod und zu Hause in der EU- das ist so schön!


noch 29. Juni 2016, Mittwoch
Nach unserer Trennung von Christina und Uli fahren wir in Richtung Puschkin, hier im Katharinenpalais soll das Bernsteinzimmer sein.
Wir versuchens mal ohne unsere Super-Klara, so einfach nach der Ausschilderung auf den Wegweisern. Es dauert gar nicht so lange, da verlässt uns das Vertrauen auf die angezeigten Orte. Klara muss wieder ran. Sie führt uns mit traumwandlerischer Sicherheit nach Puschkin. In der Nähe des Katharinenpalais finden wir einen bewachten Parkplatz und
treffen Isabella und Peter Bock ==> nachlesen unter
www.pibock.de
Für weitere Informationen:
pibock@web.de
Dort findet man jede Menge Bericht über ihre Reisen. Wir natürlich auch.
unsere heutige Idee ist, wenn alle Touristen weg sind, dann müsste man doch mit wenig Wartezeit ins Bernsteinzimmer kommen. So ist es. Wir stehen nur eine Stunde draußen und drinne zusammen an. Dann werden wir mit vielen Menschen zusammen durch das Museum Katharinenpalais geschleust und geschoben. Viele mit großem Prunk ausgestattete Räume, wie Säle geschrieben wird, weiß ich nicht, deshalb Räume! (Superklara hilft: Der Saal, die Säle).
Mittendrin das Bernsteinzimmer. Sehr schön und nochmal eine Steigerung von Gold und Prunk. Irgendwann sind wir draußen und genießen die Parkanlage.

Unsere Schlange vor dem Katharinenpalais

Beim Durchschieben

Im Prunksaal

Gold, Gold, Gold

Selfie 1

Selfie 2


Zimmer an Zimmer


Im Bernsteinzimmer

Bernsteinzimmer


So sah es nach dem Krieg aus

Im Park

Eremitage



30. Juni 2016, Donnerstag
Von Puschkin nach Velikije Nowgorod
Fahrtag, es zieht sich so hin.
Am Nachnittag sind wir in der Hansestadt Nowgorod. Ich weiß nicht, woher, aber für mich ist das aus denErzählungen meines Vaters (Warum?), dem Lesen und dem Geschichtsunterricht eine ganz wichtige Stadt.

In der Nähe des Kreml finden wir auf einem bewachten Parkplatz unseren Stellplatz für die Nacht. Hier in Velikije Nowgorod wurden die Waren, die über den Ostseeraum nach Osten und umgekehrt kamen umgeladen. Fernhandel. Es war wohl seinerzeit eine der reichsten Städte Europas. Wir laufen durch den Kreml und die sogenannte Marktseite. Jo, hat was. Doch, eine lebenswerte russische Stadt. Unterwegs treffen wir auf ein mit der Bahn durch Russland reisendes junges Pärchen (das Paar, das Pärchen-Scheiß Pauker).
Kremlmauer von der Stadtseite aus gesehen

Denkmal in Form einer Glocke - 1000 Jahre Russland

Stadtstrand am Kreml

Marktseite

Hansebrunnen

Kirchen auf der Marktseite



Sie war ganz begeistert von der Farbe, die ich in ihr Leben gebracht habe.

1. Juli 2106, Freitag
Oh Schreck, der Fotoapparat ist weg? Wo haben wir den das letzte Mal gesehen? Gegenüber in der Gaststätte. Öffnet um 10 Uhr. Halb zehn kommt der Chef und bringt uns den Fotoapparat. Entspannung pur.
Fahrtag von Velikije Nowgorod nach Rezekne/Rositten. Es zieht sich hin. Wir versuchen es nochmal nach der offiziellen Ausschilderung zu fahren. Rund 80 km vor Ostrov werden wir über die in der Landkarte rote Straße A116 geschickt. Nach 5km guter Straße erwischen wir Naturpiste mit Waschbretteinlagen. Nach drei Kilometern drehen wir um und fahren den Umweg über Pskow. 40 km vor unserem Tagesziel Rezekne/Rositten überqueren wir in der Rekordzeit von 50 Minuten (für Alles) die russisch-lettische Grenze.
Wir sind wieder zu Hause in der EU. Wir hätten es nicht geglaubt. Hier in Lettland ist es aufgeräumt, es liegt kein Müll rum. Es ist sehr angenehm. Das tut uns nach acht Wochen Russland so richtig gut.
In Rezekne treffen wir einen Mann, der für ein halbes Jahr hier lebt und den Rest des Jahres wegen der Renten- und Sozialversicherungsansprüche in Schwäbisch Hall lebt. Er beschäftigt sich sehr mit der lettischen Geschichte. Hier war mal deutscher Sprachraum, das Baltikum wurde 1939 an Stalin verschachert, 1941 durch die Wehrmacht eingenommen, 54% der Bevölkerung von Rezekne/Rossitten war jüdisch, davon gab es innerhalb kürzester Zeit keinen mehr. Es ist nicht zu glauben!

2. Juli 2016, Samstag
Von Rezekne zum Berg der Kreuze.
Fahrt quer durch Lettland und Litauen. Wir genießen die Ordnung und die Straßen. Die Gehöfte haben meist keine Einzäunung und sind sehr gepflegt. Bei www.litauen.info finden wir den folgenden Text:
Der Berg der Kreuze (engl. Hill of Crosses) in Litauen ist ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort unweit von Siauliai an der Straße nach Riga (Hauptstadt von Lettland) gelegen. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder Dank.
Der Berg der Kreuze in Siauliai ist ein historisches und architektonisches Denkmal, nicht nur eine der TOP Sehenswürdigkeiten in Litauen sondern weltweit. Der Berg der Kreuze zieht die Menschen, alle Gläubige mit seiner Ruhe, Geistigkeit, der authentischen und sakralen Wesenheit an. Ein lang gezogener, sattelförmiger Grabhügel breitet sich auf einem Flachland aus und ist von den Tälern des Flusses Kulpe und seinen namenlosen Nebenflüssen eingeschlossen.
Am Anfang des 20. Jh. war der Berg der Kreuze schon weit bekannt, hier fanden zahlreiche Gottesdienste, Kirchweihfeste statt. Während der sowjetischen Besatzung fing die „Vernichtung“ der hier aufgestellten Kruzifixe durch die Machthaber an, die hölzernen Kruzifixe wurden kaputt gemacht, verbrannt, die eisernen zum Schrott abgegeben, die Stein- und Betonkruzifixe zerschlagen, vergraben oder im Bach versenkt. So wurden jährlich mehr als 500 Kruzifixe auf dem Berg der Kreuze vernichtet.
Seit 1988 ist der Berg der Kreuze nicht nur wieder Eigentum von Litauen, sondern auch der ganzen Welt. Nun wurden bereits über einhundert tausend verschiedenster Kruzifixe, Gebetstöcke und Betsäulen, Skulpturen der Heiligen sowie Bilder mit den auf ihnen aufgehängten Rosenkränzen auf dem Berg der Kreuze gezählt.
Im September 1993 besuchte den Berg der Kreuze in Siauliai auch Papst Johannes Paul II. Er hielt eine heilige Messe ab und betete für die litauischen Märtyrer des Glaubens und das ganze christliche Europa. Während der Vorbereitung für die Apostelreise des Heiligen Vaters wurde 1993 gegenüber dem Berg der Kreuze eine Kapelle errichtet, an der Messe nahmen über hunderttausend Pilger aus aller Welt teil. Hier findet immer am letzten Juli Wochenende das Ablassfest des Bergs der Kreuze statt
Berg der Kreuze









Wir fahren 30 km weiter und finden an einem schönen Badesee in Bubiai unseren Platz für unseren ersten Fernsehabend seit acht Wochen. Fußball-Europa-Meisterschaft Deutschland gegen Italien. Zum Schluß Spannung pur mit dem Endergebnis 6:5 nach Elfmeterschießen.! Klasse!


3. Juli 2016, Sonntag
Fahrtag Bubiai nach Augustow in Polen, am Abend Frankreich gegen Island.
4:0 zur Halbzeit, schade! Jetzt steht es 5:1! Immer noch schade. Klasse beide Mannschaften.