Wir fahren weiter die Wolga entlang
nach Norden. In Dubovka, einem alten Kosakendorf, jetzt
Rajonhauptstadt, stehen wir auf einem Asphaltplatz an der Wolga.
Sektabendbrot |
Ufer - Superspielplatz |
Ganz typisch für Russland: die Gasleitungen sind oberirdisch verbaut und sorgen für warme Häuser |
22. Mai 2016, Sonntag
Weiter bis nach Kamysin, der nächsten
Rajonhauptstadt. Die Straße R228 geht wieder schnurgerade aus, der
Blick geht weit, den Horizont verstellt nichts, russische Weite. Es
lässt sich gut fahren.
Wir wollten natürlich an der Wolga stehen und hatten uns per Google-Sattelitenbild einen Platz ausgesucht. Den Platz gibt es, der Weg dahin eine Katastrophe. Wir geben auf. An einem Hotel finden wir den Wolgablick. Im Ort essen, eine Offenbarung. Man glaubt es nicht, überall wo wir bisher essen waren: die Portionen nicht zu groß, aber im Geschmack große Klasse. Hier kochen richtig gute Köche!
Zwischenhalt an einem Wolgazufluss |
Wir wollten natürlich an der Wolga stehen und hatten uns per Google-Sattelitenbild einen Platz ausgesucht. Den Platz gibt es, der Weg dahin eine Katastrophe. Wir geben auf. An einem Hotel finden wir den Wolgablick. Im Ort essen, eine Offenbarung. Man glaubt es nicht, überall wo wir bisher essen waren: die Portionen nicht zu groß, aber im Geschmack große Klasse. Hier kochen richtig gute Köche!
23. Mai 2016, Montag
Der morgendliche Stadtspaziergang
präsentiert uns viele Steinhäuser mit architektonischen
Verzierungen. Wenn die mal alle saniert werden, dann ist das eine
wunderhübsche Stadt mit historischer Bausubstanz. Bis dahin ist aber
noch die Stadtentwässerung mit Straßengrundinstandsetzung dran. Es
fällt schwer zu glauben, dass das in einer absehbaren Zeit passieren
kann.
Weiter nach Saratow. Wieder per
Satellitenkarte einen Platz an der Wolga ausgesucht. Der stellt sich
ebenfalls als nicht anfahrbar in einem Fabrikabbruchgebiet heraus. Am
besten an einem Hotel wie gestern. Das Hotel finden wir am
Wolgaflusshafen, der dazugehörige Parkplatz entspricht nicht unseren
Vorstellungen. Kurzer Spaziergang über die Flusspromenade, dann
suchen wir eben auf der anderen Wolgaseite in Engels eine
Übernachtungsplatz. Durch dichten Verkehr und dann durch
Wasserpfützen auf
Nebenstraßen-Buckelpisten. Jetzt stehen wir vor dem Vereinsgelände
eines Jugendsportvereins. Mit zwei Wohnmobilen in diesen Chaosstädten
einen akzeptablen Stellplatz zu finden ist nicht möglich. Nach drei
Wochen zusammenfahren ist eine Trennung nötig. Wir, Petra und ich,
suchen noch den Parkplatz am Stadtstrand. Mücken und schön ist was
anderes. Zurück nach Saratow zum öffentlichen Hotelparkplatz.
Christina und Uli fahren weiter in Richtung Norden.
Einiges zu unsichtbaren Helfern.
Helfer Nummer eins ist Shenja German in
Tschaikowski. Wir haben seine Telefonnummer. Wenn mal irgendwas nicht
läuft wie es soll, dann haben wir einen tollen Ansprechpartner. Das
gibt uns eine beruhigende Sicherheit.
Hier etwas E-Mail
Kommunikation:
Danke Shenja,
schön geschrieben, wenn ich alles richtig verstanden habe. Den
Link und deine / unsere E-Mail-Kommunikation möchte beim nächsten
Blog mit einfügen. Ist das ok? Liebe Grüße aus LiskiDieter
Hier auch ein Link fuer euch auf der Internetseite des Buergermeisters und Stadtverwaltung Tschaikowski
http://www.chaikovskiy.ru/news/international_cooperation/avtoprobeg_noyshtrelits_chaykovskiy_noyshtrelits/
Helfer Nummer zwei sind Achim und Heide aus Wolgograd/Aue (die Veilchen - Erzgebirge Aue - sind in die zweite Bundesliga aufgestiegen, war einer der ersten Sätze, die wir von Achim gehört haben). Auch hier das Versprechen, wenn´s mal irgendwann hackt, ein Anruf genügt.
Auch hier etwas aus den E-Mails:
Lieber
Dieter, liebe Petra, liebe Besatzung des Zweitwagens,
danke
für die netten Zeilen, die ihr im Blog für uns verwendet habt. Eine
Ehre der besonderen Art :-)Wir wünschen euch weiterhin gute Fahrt und solche persönlichen Empfindungen, wie ihr sie beschreibt. Besonders gefiel uns der Hinweis auf die (jetzt mit meinen Worten:) "freiheitlich demokratische unzensierte sozialstaatliche, dem Frieden und der Freiheit ALLER verpflichtete, Berichterstattung in Deutschland - über alles (hinweg)...
Wie ist die Reiseroute? Falls ihr irgendwelche kleinen Tipps für Saratov, Samara, vielleicht Kazan (Superstadt!) haben wollt - gern. Wir kennen sie gut, diese Wolgastädte und ihre kleinen Geheimnisse.
Schönes Wetter und keinen Unfall. Toi, toi, toi.
Achim und Heide
24. Mai 2016, Dienstag
Saratow Innenstadt, ist doch
schön. Gestern beim Suchen im Nieselregen war unser Eindruck ein
anderer. Kirow-Straße, die ehemalige Deutsche Straße, als
Fußgängerzone gestaltet. Die Markthalle gefällt uns sehr. Wir
müssen süß-saure Spezialitäten erst verkosten und dann kaufen,
köstlich! In die Uljanowskstraße, hier war einst das Wohnhaus von
Lenins Eltern. Danach zum Gagarin-Museum. Auch hier gehen wir nicht
rein, von außen ansehen reicht uns.
Russ. orthodoxe Kirche in Saratow |
Beginn der Fußgängerzone |
In der Fußgängerzone - Sanierungsbedarf ist erkennbar |
Kontrast Fassade und Hinterhof |
In einer kleinen Konditorei da saßen wir zwei |
Portal der Markthalle |
Fester Zirkus |
In der Markthalle |
Haus in dem Familie Uljanow wohnte |
Philharmonie |
Juri Gagarin ist an der
Fliegerschule von Saratow ausgebildet worden und landete bei der
Rückkehr aus dem Weltraum auf der anderen Wolgaseite in der Steppe.
Dort müssen wir als Nächstes hin. Smelovska in unsere Superklara
eingeben. Sie errechnet den aus ihrer Sicht optimalen Weg und führt
uns in der 200 000 Einwohnerstadt Engels durch Straßen, die noch nie
ein Wohnmobil gesehen haben. Die tiefen mit Wasser gefüllten Löcher
sind eine Qual für unser Auto. In Zukunft werden wir die
Nebenstraßen meiden, auch wenn Klara anderer Meinung ist, und nach
Wegweisern auf den größeren Straßen fahren.
Das Denkmal auf dem
Gagarinfeld gefällt uns. Unvorstellbar, dass in dieser Kugel ( 2,30m
Durchmesser, 2,46t Masse, eine 18cm dicke Asbestschicht bildete
das/den Hitzeschild. Die Deutschlehrer können ja mal den Unterschied
zwischen das Schild und der Schild erklären. ) ein Mensch für 108
Minuten einmal um die Erde gerast ist. Das ist der Ritt in der
Kanonenkugel. In 7 km Höhe wurde Gagarin mit dem Schleudersitz
rauskatapultiert. Bewunderung vor diesem Mut, nicht nur von Gagarin,
sondern auch der Konstrukteure und Verantwortlichen. Unter den
Porträts von Kosmonauten auch das von Wladimir Komarow. Unsere,
meine Schule hieß so. Erinnerungen an die Begegnung unsrer Klassen
mit Siegmund Jähn in Berlin. Hier in der russischen Steppe denke ich
an meine ehemalige Schule!
Übrigens, was Steppe ist,
wissen wir immer noch nicht. Hier waren bestellte Felder und ein mit
Bäumen bewachsener Bachlauf drum rum.
25. Mai 2016, Mittwoch
Über Engels nach Marks.
Wer mehr über das
Wolgadeutsche Gebiet erfahren möchte, dem kann ich den folgenden
Link empfehlen. Für den Inhalt bin ich nicht verantwortlich. Dazu
hab ich viel zu wenig Ahnung. Interessant ist es allemal. Der Link
macht sich nicht selber auf. Über markieren, kopieren kann er aber
in die Adresszeile eingegeben werden.
http://wolgadeutsche.net/lexikon/_Wolgagebiet_de.htm
Engels ist nur chaotisch, riesigen
Pfützen, es hatte am Tag vorher geregnet.
Aber, hier laufen alle Schüler
festlich, mit Schärpe und Schlips, gekleidet rum. Von der Straße
aus sehen wir einen Fahnenappel, was ist los. In Marks dasselbe,
festlich gekleidete Schüler strömen nach Hause und beleben die
Stadt. Die Ferien haben heute begonnen. Bis zum 1. September!!! Das
ist schon eine lange Zeit.
Bildunterschrift hinzufügen |
Marks, die zentrale Ecke |
Gegenüber der Kirche |
Als wir in der Markthalle von Marks bei
einem aserbaidschanischen Händler einkaufen kommt ein Anruf von
Christina und Uli rein. "Wir stehen in Balakovo schön an einer
Gaststätte direkt an der Wolga neben einem Badestrand." Genau
das haben wir so lange schon gesucht. Nichts wie hin. In Balakovo
irren wir trotz Telefonanweisung eine Stunde umher. Die Karte von
Herrn Google kennt die neue Brücke noch nicht! Da sind
Missverständnisse eine Selbstverständlichkeit.
Freude übers Wiedersehen. Zum Schluss
landen wir natürlich in der Gaststätte und es schmeckt - lecker!
26.Mai 2016, Donnerstag
Baden in der Wolga, das erfrischt und
kühlt ab, ansonsten strahlende Sonne bei 30°C. Zeit zum Posten.
Heute werden wir hier noch übernachten und uns so wenig wie möglich
bewegen.
Balakovo, laut Wikipedia 200 000
Einwohner, Stahlwerk, Industriestandort, vier Reaktoren im
Kernkraftwerk, dummer Witz: Partnerstadt von Stralsund.