25. Juni 2016, Samstag
Insel Kishi
Gestern abend haben wir
erkundet, wie man zur Insel Kishi kommt. Tickets haben wir allerdings
nicht gekauft. Dreiviertel Neun sind wir an den Ticketschaltern und
wollen Fahrkarten für 9.30 Uhr. Denkste, 11.15 Uhr ist die früheste
Fähre. Also rund zwei Stunden warten.
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Tragflächenboot nach Kishi |
Dann mit einem
Meteorschnellboot in einer Stunde und 15 Minuten über den Onegasee
zur Insel Kishi. Mit Hilfe meiner alles wissenden Klara bestimmen wir
die Geschwindigkeit: zwischen 50km/h und 65 km/h bewegen sich die
Angaben. Wenn man 60 km/h als Geschwindigkeit ansetzt, dann kommen
wir auf 75 km von Petrosawodsk bis nach Kishi. Gut etwas weniger wird
es sein, also 60 bis 70 km. Das ist schon ganz schön weit. Erst geht
es lange über den offenen See, dann tauchen wir in eine wunderschöne
Inselwelt ein und zum Schluss kommt die Klosterinsel / Touristeninsel
/ Urlaubsinsel Kishi mit den wunderschönen Holzkirchen. Es ist
halbsonniges Wetter, wunderbar idyllisch. Drei Flusskreuzfahrtschiffe
liegen vor Anker. Die Insel ist gut besucht von Russen, Chinesen,
Japanern, Deutschen und weiteren Nationalitäten. Ein schönes
Gemisch.
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Überfahrt |
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In der Inselwelt |
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Kreuzfahrer kommt |
Wir laufen die Südseite mit ihren vielen Holzgebäuden ab:
die Christi-Verklärungskirche mit 22 hölzernen Zwiebeltürmen wird
rekonstruiert und kann nur von außen besichtigt werden, in der
Mariä-Schutz-Kirche singen Popen? wundervoll und von der
Erzengel-Michael-Kapelle wird extra für uns das Glockenspiel in Gang
gesetzt, wir hatten vorher 100 Rubel in die Kollekte gelegt. Die
Landschaft, das Glockenspiel, einfach wunderschön.
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Christi-Verklärungs-Kirche und Mariä-Schutz-Kirche |
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Schindeln aus Espenholz |
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Mariä-Schutz-Kirche |
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Im Innenraum, hier sangen die "Popen" |
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Beide Kirchen |
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Kishi-Idyll |
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Tragflächenboot bringt die nächsten Besucher |
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Erzengel-Michael-Kapelle mit herrlichem Glockenspiel |
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Eine Zwiebelturm-Orgie |
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...aber sowas von schön! |
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noch ein Idyll |
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Wir sind auf dem Weg zurück nach Petrosawodsk |
26. Juni 2016, Sonntag
Petrosawodsk bis Syastroy,
140 km vor Sankt Petersburg
Fahrtag, bis St. Petersburg
sind es rund 450 km. Am südlichen Ende des Ladoga-Sees finden wir an
dem Flüsschen Syas` eine Badestelle. Weiße Nacht am Fluß mit einem
wahnsinnigen Sonnenuntergang.
27. Juni 2016, Montag
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Der Morgen am Fluß |
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"Gute Nacht"-Platz am Fluss, den Müll muss man sich wegdenken. |
Sankt Petersburg,
4,6 Millionen Einwohner
rund, eine Million mehr als Berlin.
Eigentlich wollten wir noch
die ab 23 Uhr aufgeklappten Brücken erleben. Das soll während der
Zeit der Weißen Nächte sehr schön sein. Für uns ist gegen 21.30
Uhr Schluss. Zuviel Input, zuwenig weiß ( es ist bewölkt ) und jede
Menge müde. Das WoMo ruft. Zweimal Metro, zweimal Bus und schon sind
wir an unserem bewachten Parkplatz. Ups, was ist hier los? Die
Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück sind im vollem Gange. Kipper,
Kettenfahrzeuge planieren mit Staubentwicklung das Gelände. Die
werden bald aufhören. In der Zwischenzeit wird per Lifeticker
England gegen Island verfolgt. Spannung pur: der Zwerg Island haut
den Fußballriesen England um, Freude! Um Mitternacht hat es sich
ausgetickert. Die Baumaschinen arbeiten immer noch. Hier hilft nur
noch die Flucht. Drei Straßen weiter am Straßenrand im Neubaugebiet
schlummern wir ein. Uli und Christina halten es bis morgens um fünf
aus und setzen dann in eine Nebenstraße um.
28. Juni 2016,
Dienstag
Peterhof
Telefonieren: Wo seid ihr?
Wo seid ihr? Dann gemeinsam mit Klaras Hilfe durch den chaotischen
Vormittagsverkehr nach Peterhof in die Sommerresidenz der Zaren. Muss
man gesehen haben. Soviel Prunk, soviel Gold, so viele Springbrunnen
und bei Nieselwetter so viele Menschen.
Hier residierte im Zweiten
Weltkrieg die deutsche Wehrmacht, hinterlassen hat sie ein total
verwüstetes Gelände mit abgebrannten Palästen. Eine Schande für
das deutsche Kulturvolk!
An einem Yachtclub neben dem
Konstantinpark treffen wir vier deutsche Wohnmobile und drei mit dem
Zelt reisende deutsch Jugend-PKW, sie sind über das Nordkap kommend
auf dem Weg zurück nach Hause. Eines von den Wohnmobilen hat ein
MST-Kennzeichen und kommt aus Wanzka. Schöne Gespräche beim
Sonnenuntergang am finnischen Meerbusen.
29. Juni 2016,
Mittwoch
Verabschiedung, nach 9250km
und 58 Tagen durch Polen, Litauen, Lettland und Russland fahren
Christina und Uli über Tallin, Riga und Klaipeda nach Hause. Wir
fahren durchs Landesinnere und werden hier und da Zwischenstation
machen.